Sonstige Renneinsätze

C4 extrem


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Französische Tourenwagen Erdgas A4 Typ44Q SCCA ITB Coupes Typ44 in Finnland Typ44 in den USA Belcar C4 extrem

Besonderer Dank geht an Pyry, der den folgenden Artikel von finnisch auf englisch übersetzt hat. Außerdem hat er auch die Bilder gescannt!

Der Text ist so gut, dass ich nur einige zusätzliche Anmerkungen in [Klammern] machen werde.

Geschichte: Dieser Wagen ist einer von zwei identischen Rennwagen, die unter der Leitung von Andre van de Watt (der Chef von VW Motorsport in '98 war, als dieser Artikel entstand) nach IMSA GTO Regularien entstanden, um an der Südafrikanischen Sportwagen Meisterschaft teilzunehmen. Die Chassis wurden gebaut, indem man fabrikneue Audi 100s nahm, sie aller Karosserie-Außenbleche beraubte und neue "Bleche" aus Karbon und Kevlar anfertigte. Dann wurden die Karosserien zusammen mit den Innereien eines Audi 90 IMSA-GTO nach Südafrika verschifft. Die Fahrzeuge gewannen jedes Rennen, an dem sie teilnahmen und staubten alle Streckenrekorde ihrer Klasse ab. Risto Buri lokalisierte das Fahrzeug in 1995 und Pertti Kuismanen (Kommt der Name bekannt vor?) brauchte keine weitere Einladung, um den Wagen zum günstigen Preis von 1.5 Millionen FinnMark [493.000DM] zu kaufen. Das Auto wurde zurück nach Ingolstadt verschifft, ohne Motor, Getriebe and Antriebsstrang, da die Einfuhrzölle für ein Komplettfahrzeug astronomisch gewesen wären. Das Schwesterauto wurde in einem Museum untergebracht.

Das Puzzle wurde dann mit einigen Teilen aus den Gewölben von Audis Motorsport Abteilung komplettiert. Der Motor entstammt einem Audi 90 IMSA-GTO, das Sechsganggetriebe einem ´90 DTM quattro und das meiste der Chassis- und Aufhängungs-Komponenten kommt aus einem ´91-´92 V8 DTM Evo. Pertti Kuismanen fuhr diesen Über-Audi dann sehr erfolgreich in der Finnischen Super Saloon Serie, wo er z.B. 11 von 13 Rennen gewinnen und 13 mal die Pole holen konnte. 1997 fuhr er den Wagen sowohl in der Deutschen STT als auch in Finnland!

Technische Daten:
Fahrzeug: Stahl Karosserie [-gerippe] mit Kevlar und Carbon Beplankung, Carbon Unterbau, Lexan Scheiben und heizbare Triplex Frontscheibe
Onboard Überwachungssystem: Micro Dynamics MDE1, 24 Kanäle
Motor: 5-Zylinder Reihenmotor, Aluminium Block, 2190cm^3 (aufgebohrt von 2133cm^3), Aluminum-20V-Kopf, zwei gegenläufig rotierende Nockenwellen, Mahle Kolben mit 81mm Durchmesser, Verdichtung 7,2:1, Trockensumpf, Ölvolumen 13l, Bosch Motronic 1.7 Motormanagement System, 5 Spulen, 2 elektronisch kontrollierte Einspritzdüsen pro Zylinder, wassergekühlter KKK K27 Turbolader mit einstellbarem Wastegate von 2,35 bis 3,60 bar Ladedruck, Ladeluftkühler. Der Zylinderkopf, Block und Ölwanne sind mit Titan Schrauben verbunden, um dem hohen Ladedruck zu widerstehen. Maximale Leistung (offiziell) 530kW (720 bhp) @ 8030 1/min, maximales Drehmoment 634Nm @ 8030 1/min (nach Gerüchten eher 800 bis 950bhp), Gewicht 80kg.
Kupplung: Sachs, zwei Scheiben mit 190mm Durchmesser
Antriebsstrang: Aluminum Getriebegehäuse, Sechsganggetriebe aus einem 1990er DTM V8 quattro, synchronisiert, H-Schema, permanenter Allradantrieb mit 55/45 (vorne/hinten) Verteilung, Titan Achsen, Ferguson Vorderachs-Differential.
Chassis: Federbeine vorne und hinten, Titan Dreieckslenker mit Reaktionslenkern (DTM V8 Evo ´92), Eibach progressive Federn, Koni Dämpfer, einstellbare Quer-Stabilisatoren, hinten vom Cockpit aus verstellbar, gekühlte Scheibenbremsen vorne 375x36, 358x30 hinten, Titan 4-Kolben Sättel, dreiteilige Felgen in 11-15x18", innerer Teil entweder 7, 8 oder 9", außen 4 oder 5", Titan Radschrauben, Reifen 305/645-18 Pirelli P Zero, 325/650-18 und 350/650-18 Avon Speedrace.
Abmessungen: Breite 200cm, Masse 1196kg, Bodenfreiheit 30-40mm
Service Intervall: Motor vier Rennen mit maximal 8 Stunden, Grund-Wartung 50000FIM [16.500DM], kompletter Neuaufbau 250000FIM [82.300DM].
Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit 279km/h mit der längsten derzeit eingesetzten Übersetzung (über 350km/h mit schmaleren Reifen, weniger Flügel und längeren Gängen); 0-100 in 2.5 sec und 0-200kph in 9.9 sec mit 4,85er Achsübersetzung und mittlerem 5. und 6. Gang, Verbrauch ungefähr 1,5km/l oder 67l/100lm

Kuismanen wollte nicht, dass ein Rennstart aus dem Stillstand gemacht wurde, da sich gezeigt hatte, dass die Titanachsen schwächer als die aus Stahl waren. Er wollte das schwache Gleid, die Kraftübertragung nicht unnötig beanspruchen, deswegen sind die Werte nicht ganz korrekt :) Außerdem warnte er den Testfahrer, was eine Überholung des Motors kosten würde. Am Ende der Vorführung zerstörte er ihn aber selber...

(1) Seite: Kein aerodynamischen Wunder, the Frontfläche des Autos ist so groß, dass es soviel Luft wie ein ausgewachsener Lkw bei Höchstgeschwindigkeit verdrängt. Der Auspuff kommt aus dem Loch unterhalb des WIPAK Schriftzuges.

[Das muss ein Höllenlaster sein, 300km/h schnell und viel Abtrieb erzeugend. ;)]

(1) Motor: Motornummer MGT-11, der Turbolader saugt die Luft durch den winzigen Luftfilter. Wenn die Drehzahl über 5500 steigt, bricht die Hölle los.

[Ich habe schon 75PS Autos mit größeren Filtern gesehen! Ich frage mich, ob Kuismanen das vom Reglement her machen musste.]

(1) Innenraum: Der rote Bereich des Drehzahlmessers beginnt bei 8500 1/min. Die zwei Anzeigen links zeigen Motortemperatur und Tankinhalt an. Die untere der zwei digitalen Displays zeigt den Ladedruck an, das Dampfrad ist einer der Knöpfe rechts. Das obere Display zeigt Öl-Druck und -Temperatur, Kühlwassertemperatur, Abgasdruck usw. an. Das Momo-Lenkrad hat Knöpfe für den Funk und zur Verstellung des hinteren Stabis. Der Recaro-Sitz wiegt 2.9kg. Das Gangschema ist ein normales H-Schema.

[Man achte auf das Kühlgebläse neben der Tafel mit den Sponsoren. Und ganz besonders auf die Leitungen die durch den Beifahrerfußraum verlaufen. Das müssen die Leitungen von und zu den Kühlern im Heck sein. Sieht aus wie ne Schlangengrube!]

(1) Heck: Netter Kofferraum Verschluß

[Bemerkenswert ist die große Öffnung durch die die heiße Luft von den Kühlern im Heck entweichen kann. Der Diffusor ist nur Wahnsinn!]

(1) Aufhängung: Die Bremsen sind aus einem DTM Evo, die meisten der Aufhängungsteile sind aus Titan und sündhaft teuer...

[Man achte auf den roten Kühlschlauch zu den Scheiben und den integrierten Wagenheber links-unten.]

1996 hatte das Fahrzeug Extrateile am Heckflügel und ein einzelnes Endrohr. (2)
1998 waren die Extrateile verschwunden, der Auspuff hatte jetzt zwei Endrohre und die Öffung sah etwas improvisiert aus. Die Außenspiegel waren jetzt größer und auch die Anbauteile am Frontspoiler waren gewachsen. (3)


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(1) Von Pyry aus der Ausgabe 10/98 von Tekniikan Maailma gescannt.
(2) Von Pyry aus dem Buch Ruutulippu 1996 gescannt.
(3) Von Pyry aus dem Buch Ruutulippu 1998 gescannt.
Wer in Kontakt mit Pyry treten möchte, mailt _mir_ einfach (auf Englisch), ich leite es dann weiter.
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