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Rallye Pikes Peak TransAm IMSA Talladega DTM STW DTM2000 LeMans Sonstige |
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Man kann wirklich kaum erkennen, welche Maßnahmen in diesem 200er stecken. Das beginnt mit der aerodynamischen Überarbeitung der Karosserie. Ecken und Kanten wurden geglättet und die Karosse 40mm tiefer gelegt (Verkleinerung der Stirnfläche, Absenkung des Schwerpunktes). Für den Abtrieb sorgen das schon bekannte Spoilerbrett vorne und ein Bürzelspoiler hinten. Spoiler bringen Abtrieb, erhöhen aber den Luftwiderstand, durch die Feinarbeiten konnte der
Luftwiderstandsbeiwert von 0.33 gehalten werden, das Weglassen der Aussenspigel dürfte hieran einen großen Anteil gehabt haben. Die Karosseriebleche wurden zum Teil ersetzt: Bug- und Heckschürze bestehen aus Kevlar, Türen und Hauben sind aus Aluminium und die Fenster außer der Windschutzscheibe sind aus Kunststoff. Resultat sind hervorragende 1072kg Leergewicht. In den Steilkurven lasten unglaubliche Kräfte auf Mensch und Maschine: Der Audi wird mit dem 2,2fachen seines Gewichts gegen die Fahrbahn gedrückt und das 1,6fache des Gewichts zieht den Wagen nach aussen. (Für die Fachleute: Normalkraft= Wagenmasse*2,2g; Querbeschleunigung 1,6g). Diese Kräfte sorgen für eine sehr hohe und noch dazu unausgeglichene Belastung: Das kurvenäußere Rad hat die wesentlich höheren dynamischen Radlasten zu ertragen. Zwar kann mit höherer Radlast auch mehr Seitenführung aufgebaut werden, jedoch ist eine gleichmäßige Verteilung der Radlasten deswegen erwünscht, weil die Kurve "Seitenkraft über Radlast" degressiv ist. (Im Klartext: Je geringer und gleichmäßiger die Radlasten verteilt sind, desto besser. Oder noch anders: verdoppelt sich die Fahrzeugmasse, so verdoppelt sich bei gleicher Geschwindigkeit auch die Fliehkraft, aber die Räder können nur weniger als das doppelte übertragen.) Durch unterschiedliche Federraten rechts und links (bis 60N/mm Unterschied) wird versucht, dem Eintauchen des Wagens auf der kurvenäußeren Seite entgegenzuwirken (außen hart, innen weich). Bei diesem Eintauchen kommt es zu einer Vergößerung des Hebelarms der resultierenden Kräfte und damit zu einer weiteren, unerwünschten Entlastung der inneren Räder. Wichtig ist aber, dass möglichst viel Gewicht auf der inneren Seite lastet. Dadurch wandert der Schwerpunkt nach innen, der Hebel verringert sich und die dynamischen Radlasten sind gleichmäßiger. So sitzen beim Talladega 200er Batterie, Benzin-, Öltank alle auf der linken Seite. Damit nicht genug. Auch Motor, Getriebe, Differenziale, Kardanwelle sitzen um 50mm aus der Mitte verschoben im Wagen. Dafür mussten unterschiedlich lange Antriebswellen links und rechts eingesetzt werden und der Unterboden musste geändert werden. Auch der Fahrer musste umziehen: Er sitzt nicht nur weiter links, sondern auch rund 200mm weiter hinten. Dafür mussten Pedalerie und Lenksäule geändert werden. Das Ergebniss: 58% lasten auf der Vorderachse, 53% innen. Die Reifen sind relativ normal ausgefallen: nur zehn Zoll breit sind die Michelin Gummis. Anfangs hatten die Michelin Ingenieure wegen der ungünstigen Abmessungen der Stock Car Reifen Sorgen. Als sie dann bei 450km/h den Testlauf aus Angst um ihren Versuchsstand abbrachen war klar, dass die Reifen halten würden. "Schmale" Reifen haben ja auch den Vorteil, dass sie weniger Luftwiderstand haben. Der Motor erreichte während der Läufe in Talladega "nur" 7200 1/min bei 350km/h. Seine Grenze liegt bei 7700 1/min. Ob die Strecke zu eng oder das Getriebe zu "lang" war, kann ich so nicht beurteilen. Das Geheimnis der Leistung des 5Zylinders steckt wohl im Zylinderkopf, über den nur sehr wenig zu hören war. Es handelt sich dabei wohl um eine Weiterentwicklung des bekannten 20V Kopfes, angeblich mit 47 Grad Ventilwinkel statt 25 wie beim Sportquattro. Achtung!
Unter diesem wirklich sensationellen Kopf ist jedoch viel serienmäßig: Der Block wurde nur für die Trockensumpfschmierung
(nötig bei den hohen Fliehkräften) modifiziert und beherbergt eine Serien-Kurbelwelle. Allerdings: die Pleuel sind aus Titan und die Kolben Spezialversionen mit Kühlkanälen. Saugrohr und Krümmer sind erheblich modifiziert und auch die Fütterung ist etwas gröpßer als normal ausgefallen: Zwei Einspritzdüsen pro Zylinder liefern ladedruckabhängig bleifreien Sprit (Katalysator!). Das Resultat sind solide 650PS bei 2bar, die wohl
noch nicht die Grenze darstellten.
Intended Acceleration Die Bilder dort stammen aus der Sammlung von Sean Kelly. |
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