Die Großen

C3- die dritte Generation

Prototypen


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Prototypen nehmen eine wichtige Stellung innerhalb der Entwicklung eines neues Fahrzeugs ein. Ist ein Fahrzeug erstmal im Stadium eines Prototypen, dann ist die Serienfertigung ganz klar das Ziel. Vorher sind es Designmodelle, dann Studien oder vielleicht sogar fahrbereite Studien. Manchmal sind die Grenzen zwischen Sudie und Prototyp fließend. Beim Typ44 war einer der wichtigsten Meilensteine Audis Antwort auf die Frage nach dem Auto 2000. Dieses Fahrzeug war seiner Zeit soweit voraus, wie es der Name andeutete. Dennoch war allen Fachleuten damals klar, dass das Design und die Basis-Technik dem damals noch unveröffentlichten Typ43-Nachfolger vorgriffen. Fortan wurden die Phantom-Zeichnungen, die in diversen Zeitschriften abgebildet wurden, dem Auto 2000-Entwurf sehr ähnlich, während sie vorher eher wie gerundete Typ43 ausgesehen hatten. Und die Presse hatte recht. Der Typ44 sieht der Auto 2000 Studie wirklich ähnlich, aber besonders schwer war das nicht zu erraten gewesen. Audi hatte schon bei der Vorstellung der Entwürfe darauf hingewiesen, dass einige Merkmale durchaus in die Serie einfließen würden.
So wichtig wie die Energiesparstudie war, waren dennoch Prototypen nötig, die die neue Technik erprobten. Diese sind mehr oder weniger stark getarnt. Je näher die Markteinführung rückt, desto weniger Tarnung wird meist verwendet. Bevor es soweit ist, werden oft Vorgängermodelle als sogenannte Versuchsträger mit einigen neuen Komponenten wie Motor, Achsen und Getriebe auf Langstreckentests geschickt.
Auch heute noch, im Zeitalter des rechnergestützten Konstruieren und Entwickeln sind Prototypen nicht wegzudenken, auch wenn ihre Anzahl und die zurückgelegten Kilometer immer weniger werden.
Nach dieser Einleitung jetzt diverse Bilder:

(1)
auto motor und sport, Ausgabe Juli 79: Der Typ43 ist noch fast neu, aber die Presse tüftelt schon an einem Nachfolger, dem "Audi 300". Ohne das Wissen über die "Auto 2000" Studie wirkt der Entwurf wie ein geglätteter und modernisierter Typ43 mit Design-Anleihen beim Ro 80 im Heckbereich. Durchaus attraktiv, aber leider falsch getippt.
Vermutet wurde damals ein "schon fast sensationeller" cW-Wert von 0,30 (richtig) sowie der Einsatz eines Reihen-Sechszylinders (falsch). Rund ein halbes Jahr vor der Präsentation des quattros war für die Presse klar, dass es den neuen "Audi 300" mit Frontantrieb geben würde.
Es muss gesagt werden, dass der 300er wohl nicht als Ersatz für den Audi 100/200 dienen sollte, sondern ein eigenständiges Fahrzeug, quasi ein Ro 80 Nachfolger werden sollte. Mehr dazu weiter unten.

(1)

(2)
auto motor und sport, Ausgabe Juli 81: Die IAA steht vor der Tür, aber vom "Auto 2000" ist noch nicht viel an die Öffentlichkeit gedrungen. Die Zeichnung wirkt etwas eigenständiger.
Damals wurde vermutet, dass der Avant eingestellt wird und es einen echten Kombi mit steiler Heckklappe geben würde. Richtig getippt war dagegen, dass kein Sechszylinder zum Einsatz kommen würde. Die Einführung des Audi 200 mit Turbo-Fünfzylinder wurde ebenfalls richtig erahnt und auch die ersten Fünfzylinder Turbodiesel wurden bereits angekündigt.

(3)
Auto Zeitung, Ausgabe November 1981: Die IAA in Frankfurt hat die Präsentation des "Auto 2000" gebracht. Die Zeichnungen werden jetzt eine Mischung aus "Auto 2000" und Ro 80. Obwohl die Zeichnung ein 6T für einen theoretischen Sechzylinder Turbo zeigt, steht im Text eine Motorenpalette, die der Wirklichkeit sehr nahe kommt. Ein kleiner Vierzylinder, ein kleiner Fünfzylinder, ein großer und ein Turbo, dazu ein 5er Saugdiesel und ein 5er Turbodiesel.

(3)
Die Innenausstattung sieht hier eher wie eine futuristische Version des Audi 80 Armaturenbrettes aus.

(3)
Die Prototypen, die von der Auto-Zeitung im Winter 79/80 am Polarkreis ertappt wurden, zeigen deutliche Ähnlichkeiten mit dem "Auto 2000". Man beachte die Felgen mit Radkappen, die wiederrum sehr an den Typ43 erinnern.

(3)
Peugeot Embleme als Verkleidung...
Richtig prognostiziert wurde die Einführung des quattro beim neuen 200er.

(3)
Hier kann man bereits den großen Kofferraum des neuen erkennen.
Interessant ist der Hinweis über den Audi 300. Nach Auto Zeitung waren Prototypen des Ro 80 Nachfolgers Audi 300 bereits 1979 fahrbereit und für Sechszylinder ausgelegt, also so, wie ams es 79 verkündete. Dann wurde das Projekt 300 aber mit dem Projekt Audi 100/200 Nachfolger verschmolzen.

(3)
Offensichtlich räumte man dem Avant Anfang der 80er Jahre keine großen Chancen mehr ein. Auch die Auto Zeitung sah das Ende kommen und schlug einen Kombi mit Namen "Variant" (wie bei VW also) vor, anstatt des Fließhecks Avant. Das obere Bild ist wohl sehr stark von damaligen Audi 80 Coupé inspiriert...

(3)
Ja, das ist wirklich der Gipfel. Ein Audi 100 Coupé im Audi 80 Coupé Design. Hat das damals wirklich jemand geglaubt?

(4)
ams, Ausgabe April 1985: Auch wenn der Audi 100 und auch der 200er schon vorgestellt sind, die Phantasie der Presse ist nicht totzukriegen. Wieder ein Coupé Entwurf. Aber diesmal durchaus ein realistischer, wie ich finde.

(4)
Ein Vorgriff auf den späteren Audi V8 war dieser Audi 300 V8. Auf Basis der Audi 100 Karosse sollte er einen vom 1,8 Liter Golf Motor abgeleiteten V8 mit 3,6 Liter bekommen. Beides richtig, auch wenn der zukünftige Audi V8 nicht diese fragwürdigen Schweller und Spoiler bekam. Piech hatte in einem Interview mit ams angedeutet, dass auch ein geringeres Hubvolumen sinnvoll sein könnte. Er nannte dabei den 1,6 Liter als Basismotor. Wie wir heute wissen, machte der 1,8er das Rennen. Außerdem gab Piech zu, dass es Versuche gegeben hatte, den 5 Liter V8 aus dem Porsche 928 zu implantieren, was aber am hohen Gewicht des Motors und seiner durch den quattro Antrieb bedingten Lage deutlich vor der Vorderachse scheiterte.


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(1) auto motor und sport Ausgabe 15/1979, scanned and retouched by me
(2) auto motor und sport Ausgabe 15/1981, scanned and retouched by me
(3) Auto Zeitung Ausgabe 24/1981, scanned and retouched by me and Hans B. Thanks!
(4) auto motor und sport Ausgabe 8/1985, scanned and retouched by me

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